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Eignung, Hürden, Irrtümer
»Juristen haben keine Freunde, sondern Bücher« - der alte Spruch ist noch immer berechtigt. Wer Jura studiert, braucht Fleiß und Disziplin. Gerade in den ersten Semestern gibt es kaum Anwesenheitspflicht und Kontrolle. Wer nicht eigenständig lernt, gerät schnell in Rückstand. Gesetze, Kommentare und Lehrbücher sind schwer zu lesen, aber keiner kommt daran vorbei. Auf die Dauer glücklich wird nur, wer Spaß an Analyse und logischem Denken hat. »Richtig spannend wird es, wenn man sich für Politik und Gesellschaft interessiert«, sagt Fabian Reischauer, Jurastudent an der Uni Jena. »Wir besprechen aktuelle Themen wie die Piratenangriffe im Golf von Aden oder den israelisch-palästinensischen Konflikt um Gaza.«
In der Examensphase müssen die Studenten oft über anderthalb Jahre nur lernen. Hier schlägt die Stunde der Repetitoren: Private Nachhilfelehrer versprechen, für 100 bis 250 Euro im Monat das gesamte Examenswissen sinnvoll aufzubereiten und zu vermitteln. Inzwischen bieten die meisten Unis kostenlose Examenskurse an; dennoch fällt im ersten Anlauf etwa jeder Dritte durch. Gerade vor dem zweiten und damit letzten Versuch ist der Druck enorm. Nur wer sich bereits im achten Semester zum Examen meldet, hat durch den »Freischuss« einen Versuch mehr.
Auch das zweite juristische Examen hat es in sich - hier scheitern noch einmal bis zu 30 Prozent. Vielen fällt es schwer, nach der Praxis im Referendariat wieder auf konzentriertes Lernen in der Bibliothek umzuschalten