Лингвистика
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именно интересуют такие сочинения:Über Denken und Sprechen, Über den Einfluss des verschiedenen Charakters der Sprachen auf Literatur und Geistesbildung, Über das Entstehen der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Ideenentwicklung и тд.!Спасибо
Über Denken und Sprechen
1. Das Wesen des Denkens besteht im Reflektieren, d.h. im Unterscheiden des Denkenden von dem Gedachten.
2. Um zu reflektieren, muß der Geist in seiner fortschreitenden Tätigkeit einen Augenblick stillstehn, das eben Vorgestellte in eine Einheit fassen, und auf diese Weise, als Gegenstand, sich selbst entgegenstellen.
3. Die Einheiten, deren er auf diesem Wege mehrere bilden kann, vergleicht er wiederum untereinander, und trennt und verbindet sie nach seinem Bedürfnis.
4. Das Wesen des Denkens besteht also darin Abschnitte in seinem eignen Gange zu machen; dadurch aus gewissen Portionen seiner Tätigkeit Ganze zu bilden; und diese Bildungen einzeln sich selbst untereinander, alle zusammen aber als Objekte, dem denkenden Subjekte entgegenzusetzen.
5. Kein Denken, auch das reinste nicht, kann anders, als mit Hülfe der allgemeinen Formen unsrer Sinnlichkeit geschehen; nur in ihnen können wir es auffassen und gleichsam festhalten.
6. Die sinnliche Bezeichnung der Einheiten nun, zu welchen gewisse Portionen des Denkens vereinigt werden, um als Teile andern Teilen eines größeren Ganzen, als Objekte dem Subjekte gegenübergestellt zu werden, heißt im weitesten Verstande des Wortes: Sprache.
7. Die Sprache beginnt daher unmittelbar und sogleich mit dem ersten Akt der Reflexion, und so wie der Mensch aus der Dumpfheit der Begierde, in welcher das Subjekt das Objekt verschlingt, zum Selbstbewußtsein erwacht, so ist auch das Wort da - gleichsam der erste Anstoß, den sich der Mensch selbst gibt, plötzlich stillzustehen, sich umzusehen und zu orientieren.
8. Der Sprache suchende Mensch sucht Zeichen, unter denen er, vermöge der Abschnitte, die er in seinem Denken macht, ganze als Einheiten zusammenfassen kann. Zu solchen Zeichen sind die unter der Zeit begriffenen Erscheinungen bequemer, als die unter dem Raume.
9. Die Umrisse ruhig nebeneinanderliegender Dinge vermischen sich leicht vor der Einbildungskraft, wie vor dem Auge. In der Zeitfolge hingegen schneidet der gegenwärtige Augenblick eine bestimmte Grenze zwischen dem vergangenen und zukünftigen ab. Zwischen Sein und Nicht-mehr-sein ist keine Verwechslung möglich.
10. Das Auge unmittelbar und für sich allein würde keine anderen Grenzen, als zwischen verschiedenen Farben, nicht aber durch ihre Umrisse zwischen verschiedenen Gegenständen bestimmen. Es kommt zu dieser Bestimmung, nur entweder durch die tastende, als in einer Zeitfolge der Körper umgleitende Hand, oder durch die Bewegung, mit welcher ein Gegenstand sich von dem anderen losreißt. Auf das eine oder andre bauet dasselbe nachher alle seine analogischen Schlüsse.
1. Das Wesen des Denkens besteht im Reflektieren, d.h. im Unterscheiden des Denkenden von dem Gedachten.
2. Um zu reflektieren, muß der Geist in seiner fortschreitenden Tätigkeit einen Augenblick stillstehn, das eben Vorgestellte in eine Einheit fassen, und auf diese Weise, als Gegenstand, sich selbst entgegenstellen.
3. Die Einheiten, deren er auf diesem Wege mehrere bilden kann, vergleicht er wiederum untereinander, und trennt und verbindet sie nach seinem Bedürfnis.
4. Das Wesen des Denkens besteht also darin Abschnitte in seinem eignen Gange zu machen; dadurch aus gewissen Portionen seiner Tätigkeit Ganze zu bilden; und diese Bildungen einzeln sich selbst untereinander, alle zusammen aber als Objekte, dem denkenden Subjekte entgegenzusetzen.
5. Kein Denken, auch das reinste nicht, kann anders, als mit Hülfe der allgemeinen Formen unsrer Sinnlichkeit geschehen; nur in ihnen können wir es auffassen und gleichsam festhalten.
6. Die sinnliche Bezeichnung der Einheiten nun, zu welchen gewisse Portionen des Denkens vereinigt werden, um als Teile andern Teilen eines größeren Ganzen, als Objekte dem Subjekte gegenübergestellt zu werden, heißt im weitesten Verstande des Wortes: Sprache.
7. Die Sprache beginnt daher unmittelbar und sogleich mit dem ersten Akt der Reflexion, und so wie der Mensch aus der Dumpfheit der Begierde, in welcher das Subjekt das Objekt verschlingt, zum Selbstbewußtsein erwacht, so ist auch das Wort da - gleichsam der erste Anstoß, den sich der Mensch selbst gibt, plötzlich stillzustehen, sich umzusehen und zu orientieren.
8. Der Sprache suchende Mensch sucht Zeichen, unter denen er, vermöge der Abschnitte, die er in seinem Denken macht, ganze als Einheiten zusammenfassen kann. Zu solchen Zeichen sind die unter der Zeit begriffenen Erscheinungen bequemer, als die unter dem Raume.
9. Die Umrisse ruhig nebeneinanderliegender Dinge vermischen sich leicht vor der Einbildungskraft, wie vor dem Auge. In der Zeitfolge hingegen schneidet der gegenwärtige Augenblick eine bestimmte Grenze zwischen dem vergangenen und zukünftigen ab. Zwischen Sein und Nicht-mehr-sein ist keine Verwechslung möglich.
10. Das Auge unmittelbar und für sich allein würde keine anderen Grenzen, als zwischen verschiedenen Farben, nicht aber durch ihre Umrisse zwischen verschiedenen Gegenständen bestimmen. Es kommt zu dieser Bestimmung, nur entweder durch die tastende, als in einer Zeitfolge der Körper umgleitende Hand, oder durch die Bewegung, mit welcher ein Gegenstand sich von dem anderen losreißt. Auf das eine oder andre bauet dasselbe nachher alle seine analogischen Schlüsse.
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12. Die Sprachzeichen sind daher notwendig Töne, und nach der geheimen Analogie, die zwischen allen Vermögen des Menschen ist, mußte der Mensch, sobald er deutlich einen Gegenstand als geschieden von sich erkannte, auch unmittelbar den Ton aussprechen, der denselben bezeichnen sollte.
14. Solche Töne gibt es sonst in der ganzen übrigen Natur nicht, weil niemand, außer dem Menschen, seine Mitgeschöpfe zum Verstehen durch Mitdenken, sondern höchstens zum Handeln durch Mitempfinden einladet.
16. Er unterscheidet sogar sein eignes Empfindungsgeschrei gar sehr von der Sprache; und hierin leitet die Empfindung auch den Gebildetsten sehr richtig. Ist er so bewegt, daß er nicht mehr daran denken kann, den Gegenstand von selbst wenigstens in der Vorstellung loszureißen, so stößt er den Naturlaut aus; im entgegengesetzten Fall redet er, und erhöht nur den Ton nach Maßgabe seines Affekts.
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