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Wie ernst Moslems ihre Religion nehmen, zeigten die heftigen Reaktionen auf die 2005 von der dänischen Zeitung Jzlland-Posten gedruckten Mohammed-Karikaturen. In der islamischen Welt kam es zu teils gewalttätigen Demonstrationen gegen; die Bilder, die einen Propheten zeigten, den man laut Koran nicht zeigen darf. Aber gilt das auch für Nicht-Muslime? Darf man sich nicht kritisch mit dem Islam auseinandersetzen? Es begann eine heftige Diskussion.
„Freie Meinungsäußerung ist das Herzblut einer Demokratie, ohne die sämtliche anderen Freiheiten niemals zu haben sind „schrieb mir der dänische Zeichner Kurt Westergaard, als ich ihm von meinem Buch erzählte. Und recht hat er. Es ist nicht hinnehmbar, wenn auf künstlerische und journalistische Freiheiten mit Todesdrohungen reagiert wird. Besonders absurd ist es, wenn sich einige Menschen geradezu auf die Suche nach Meinungsäußerungen machen, die angeblich ihre religiösen Gefühle verletzen. Kaum ein Muslim im Nahen Osten wäre je auf die Karikaturen der dänischen Zeitung gestoßen. Vielmehr waren es missionierende und fundamentalistische Muslime, die diese Geschichte auf skandalträchtige Weise verbreiteten.
Das Traurige an der ganzen Sache: Wir reagieren in zwischen mit vorauseilendem Gehorsam, wenn es um Themen geht, die für den Islam sensibel sein könnten. Fatwas und Bomben haben dazu erheblich beigetragen
Seit dem Fall Westergaard steht der Westen unter noch genauerer Beobachtung, was das Verwenden von Bildern, Texten oder Kommentaren angeht' die den Is￾Iam idcherlich machen oder beieidigen konnten' Das musste auch Papst Benedikt bei seiner Regensburger Rede 2006 erfahren. Darin zitierte er den byzantini￾schen Kaiser Manuel iI. Palaiologos' der dem Islam Ge￾walttiitigkeit vorwarf' Einige Muslime bezichtigten den Papst daraufhin, eine Hasspredigt gehalten zu haben