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Das Design-Statement
Audi hat es im Laufe der Jahre weit gebracht — heute gehört die Marke mit den vier Ringen zu den angesehensten Herstellern weltweit. Eine Entwicklung, die aber nicht nur vom ersten quattro, der vollverzinkten Karosserie, dem „procon-ten"-Sicherheitssystem oder der ersten Vollaluminium-Serienkarosserie (beim A8) geprägt wurde. Hierzu hat auch das TT-Coupe samt seinem offenen Gefährten, dem TT-Roadster, entscheidend beigetragen.
Wenn man die Akzeptanz, die Begeisterung und die Lobeshymnen, mit denen im Herbst 1995 der TT auf der IAA in Frankfurt als Coupe und auf der Tokyo Motor Show als Roadster empfangen wurden, als Maßstab heranziehen würde, scheint die Idee, die hinter diesen beiden Design-Studien steckte, ziemlich genial gewesen zu sein. Hier hatten offensichtlich ein paar Konstrukteure eine der Mega-Ideen geboren, wie sie auch in großen Häusern nur selten zu Tage treten. Nachdem zuvor der „quattro spyder" und die Avus-Studie nicht realisiert wurden, war es langsam Zeit geworden, „zu beweisen, daß man auch auf einer wirtschaftlich sinnvollen Basis ein kompromißloses Auto mit Charakter bauen kann", erinnert sich Audi-Design-Chef Peter Schreyer heute an diese Geburtsstunden des TT.
Als im Mai/Juni 1994 einer der Mitarbeiter — Freeman Thomas — dem damaligen Design-Chef J. C. Mays ein paar erste Skizzen für einen Roadster auf den Tisch legte, gab es eine kleine Verschwörung im Audi-Design. Seine Entwürfe gefielen derart gut, daß Thomas den Auftrag erhielt, die Zeichnungen im heimatlichen Appartement doch etwas exakter auszuarbeiten. Was den TT (der diesen Namen aber erst später bekommen sollte) letztlich von den anderen Vertretern seines Stammes unterscheidet, ist die pure Lust an einer etwas anderen Form — dazu Freemann Thomas: „Dieses Auto spricht deutsch." Wobei das Wort „deutsch" hier nicht als „teutonisch" interpretiert werden sollte — dazu sind die Design-Studios dieser Erde mittlerweile viel zu international besetzt.
Relativ rasch hatten die ersten Zeichnungen den Wunsch geweckt, dem faszinierenden Roadster-Gedanken auch ein Coupe zur Seite zu stellen. Einer der Gründe für diese Entscheidung war die Erkenntnis, daß es auf dem Markt noch kein Coupe mit Qualitätsdesign gab. Und so entstanden parallel zueinander eine offene und eine geschlossene Variante mit ein paar geglück¬ten Assoziationen an frühere Zeiten — Formen, die sich bereits aus dem kurzen Radstand, den gedrungenen Proportionen und den sportlicheren Ansprüchen ergaben. Das Verblüffende am TT ist die Tatsache, daß diese viel-leicht gewöhnungsbedürftige Melange aus zukunftsweisendem Design und klassischen Details - wie dem an die dreißiger Jahre erinnernden Tank-deckel, dem liebevoll gestalteten Armaturenbrett oder den Lüftungsdüsen, die genausogut von den Meistern des Bauhauses stammen könnten - im Laufe der Betrachtung immer selbstverständlicher erscheint, bis man am Schluß zu der Überzeugung gelangt, daß ein Coupe von Audi eigentlich gar nicht anders aussehen kann.