КТО ЗНАЕТ НЕМЕЦКИЙ? нужна помощь с переводом на русский,,,
Um drei Uhr morgens sprang ich aus den Bett und lief, den Kopf in den Händen haltend, im Zimmer herum wie eine aufgeschreckte Maus. Da sagte ich zu mir: Nein, so kann man das nicht mehr lassen, man kann nicht weiterhin schweigend zusehen, wie die Menschheit derartig leidet; dagegen muss man etwas tun.
Nun, ich erfülle das Versprechen jener schweren Stunde und schreibe einen Artikel dagegen: nämlich gegen die Beinhautentzündung.
Der normale Verlauf der Krankheit ist folgender: Der Leidende teilt seinen nächsten mit dass er etwas Zahnschmerzen hat. Worauf ihn die Nächsten trösten und raten, Essig. Jodtinktur, kalten Umschlag, warmes Wolltuch und noch verschiedenes andere auf den Zahn zu geben. Durch Verwendung aller dieser Mittel beginnt es zu bohren, zu reißen, zu stechen, zu brennen, zu nagen, zu schwellen. Damit ist das zweite Stadium der Krankheit eingetreten. Der Patient beginnt nur verschiedene Pulver zu schlucken. Es hilft wirklich ein wenig; der bohrende Schmerz wird etwas schwächer, aber dafür beginnt es zu schwellen.
Inzwischen haben sich di Nächsten in zwei Lager aufgeteilt: die einen raten, die die Geschwulst mit kalten Umschlägen zu behandeln, die anderen mit heißen. Der Leidende versucht beides. Die Geschwulst aber wird größer. Der Schmerz kommt plötzlich mit neuer Heftigkeit. In diesem Stadium stösst der Leidende etwas Fürchterliches aus, reißt den Hut vom Haken, rennt zu seinem Zahnarzt.
Wieder Erwarten zeiht Ihr Zahnarzt keinerlei merkliche Anteilnahme, er brummt nur: „Na, wir werden es mal ansehen." Dann klopft er mit irgendeinem Instrument auf die Zähne und sagt düster: „Wissen Sie, man muss den Zahn ziehen." – „Vielleicht warten wir damit noch etwas", schlagen Sie eifrig vor, „sehen Sie, vielleicht wird er wieder vernünftig, und wir können ihn noch retten, meinen Sie nicht?" In dem Moment schmerzt der Zahn tatsächlich ein bisschen weniger. „Gut", brummt der Zahnarzt, „wir willen noch einen Tag warten." Er verschreibt Ihnen einige Tinkturen, Einreibungen und Umschläge und entlässt Sie. Schon beim Heimweg überlegt es sich der Zahn wieder anders und beginnt zu rasen wie von Sinnen. Sie rennen nach Hause, die Taschen vollgestopft mit Fläschchen und Tiegeln aus der Apotheke und können es nicht erwarten, die Rettungsarbeiten zu beginnen.
Sie gurgeln, spülen, reiben brennende Tinkturen ein, schmieren übelriechende Jodsalbe darauf, machen Umschläge und spülen wieder, und in der Pause kommt wieder ein Umschlag, zwischendurch schlagen Sie mit dem Kopf an die Wand, zählen bis hundert, laufen keine Literatur ist imstande, den Leidenden abzulenken und die Beinhautentzündung für fünf Minuten zu übertönen.
Der Leidende konzentriert sich nur auf eine Sache: auf die Rettungsarbeiten; er legt pausenlos Umschläge auf, spült und reibt die Kiefer ein. Der Tag vergeht wirklich, und es kommt die Nacht. Diese Nacht kann man nicht beschreiben. Es genügt, zu sagen: der Zahn muss heraus.
Am Morgen erweist es sich, dass Sonntag ist und es daher keine Zahnärzte gibt Diese Tatsache nimmt der Leidende mit zweierlei Gefühlen zur Kenntnis: erstens rast er und schimpft auf die Zahnärzte, darauf, dass es überhaupt Sonntage und Feiertage gibt auf die ganze Welt. Auf der anderen Seite unterdrückt er in seinem Innern eine tiefe Genugtuung: man kann nicht zum Zahnarzt gehen und der Zahn muss also nicht heraus.
Wenigstens heute noch nicht. Man muss warten. Der Patient macht keine Umschläge mehr, er spült und gurgelt auch nicht mehr, er liegt irgendwo zusammengerollt oder läuft im Kreise, schaut auf die Uhr: Zum Teufel, wann hört das endlich auf? Oder er sitzt und schaukelt mit dem Oberkörper hin und her, um sich zu betäuben. Jede halbe Stunde schluckt er ein Beruhigungsmittel, worauf ihm dann ernstlich schlecht wird. In diesen Zustand erreicht ihn di Nacht und er kriecht ins Bett. Es ist die letzte Nacht vor der Hinrichtung.
Der Schmerz macht sich nun breiter, er ist bereits oben und unten: im Ohr, in der Schläfe, im Hals, heiß, brennend, pulsierend…
Das Ende ist kurz und rasch. Mit zitternden Knien schleppt sich der Leidende am Morgen zu seinem Zahnarzt.