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Drogenabhängigkeit
I. Definition. Drogen sind Stoffe, die in den normalen Ablauf seelischer und körperlicher Vorgänge eingreifen und zu kognitiven und emotionalen Veränderungen führen- Im weiteren Sinne sind auch Alkohol, Nikotin und Kaffee Drogen. Im engeren Sinne verstehen wir unter diesem Begriff Rausch mittel wie Heroin, Kokain, deren Erwerb, Vertrieb und auch Besitz strafbar sind. Bezüglich der Abhängigkeit von Drogen und ihrer psychosozialen und körperlichen Begleit - und Folgeerscheinungen gelten die gemachten Definitionen sinngemäss.
2. Epidemiologie. Drogengebrauch spielt vor allem bei Jugendlichen eine Rolle.
3. Ätiologie und Pathogenese. Von den drei wesentlichen Einflussfaktoren hat die Persönlichkeil in der Entwicklung der Drogenabhängigkeit Gewicht. Empfindsame, stimmungslabile und kontaktschwache Menschen sind gefährdet, die oft schon vor Beginn des Drogenmissbrauchs eine deutliche vegetative Labilität aufweisen.
4. Für den Erstgebrauch von Drogen spielt der Einfluss der Bezugsgruppe eine besondere Rolle, ebenso Neugier oder Protesthaltung. Im Verlauf der Abhängigkeitsentwicklung kommt es fast regelhaft zu einer Motivverschiebung, der Drogenkonsum wird durch die Drogenwirkung bzw. die Vermeidung von Entzugserscheinungen oder Unlustgefühlen aufrecht erhallen. Bei regelmäßigem Konsum von Haschisch steigt die Bereitschaft, zu anderen zu greifen. Die isolierte Abhängigkeit von einem Rauschmittel gibt es kaum noch, Politoxikomanie ist zur Regel geworden.
5. Symptomatik und Diagnose. Drogeneinnahme und -abhängigkeit werden oft verheimlicht. Sichere objektive Zeichen dafür gibt es nicht. Hinweise sind: Verhaltensändcrungen oder seelische Auffälligkeiten, für die sich keine sonstigen Erklärungen anbieten. Dazu gehören plötzliche Reizbarkeit, Nachlassen früherer Interessen, Abnahme der Leistungsfähigkeit, körperliche Vernachlässigung, Wechsel des Bekanntenkreises oder soziale Isolierung. Bei der körperlichen Untersuchung ist bei entsprechendem Verdacht nach Injektionsstellen zu suchen, die sich an ungewöhnlichen Stellen finden (Finger, Füße, Oberschenkel, sogar Zunge oder Penis). Der Drogennachweis ist mit laborchemischen Methoden sicher zu führen, hierfür sind Blut und Urin zu analysieren.